Jahreskonzert mit klangvoller & poppiger Musik „QUERBEAT“
Das Konzert des Blasorchesters Brunslar am Samstag, 18. November, vor über 200 Besuchern machte deutlich: Von den Blockflötenkindern übers Jugendblasorchester bis zum „großen“ Orchester geht die musikalische Entwicklung steil bergauf. Wo sich die Jüngsten mit „Freude schöner Götterfunken“ und „Der Mond ist aufgegangen“ noch ans zweistimmige Flötenspiel herantasteten und sich dabei prima schlugen, malte das Blasorchester ein sinfonisches Klangbild voller Feinheiten und Emotionen in die Neuenbrunslarer Sporthalle.
Balladen als Hörgenuss
Da war zum einen die Ballade „Schmelzende Riesen“, die die Klimaerwärmung mit abtauenden Gletschern in den Alpen und schwindenden Eisbergen in der Arktis beklagt, mit der die 29 Musikerinnen und Musiker das Publikum in ihren Bann schlugen. Ebenso ansprechend das technisch anspruchsvolle Stück „Cassiopeia“, das die Zuhörer in die griechische Mythologie versetzte: in die vertonte Erzählung über die Königin und Mutter der Andromeda, die schöner als die Töchter des Meeres sein wollte, damit den Zorn des Poseidon mitsamt Überschwemmungen und Vernichtung heraufbeschwor. Als Sternbild ist Cassiopeia am Himmel verewigt. Mit punktgenauem Dirigat manövrierte Torsten Eckerle sein Orchester durch Tempi-Wechsel, laute und leise Passagen des Werkes – zum Hörgenuss des Publikums.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Besucher schon erfahren, dass die musikalische Ausbildung einen hohen Stellenwert im Blasorchester Brunslar hat: „Ihr seid im Grunde die wichtigsten Musikerinnen und Musiker heute Abend. Denn ohne Nachwuchs keine Zukunft“, sagte Abteilungsleiterin Kerstin Fehr beim Auftritt des Jugendblasorchester. 22 Kinder und Jugendliche musizierten zusammen auf einem Niveau, das sich hören lassen konnte. Unter Leitung ihrer Dirigentin Katherine Zimmermann präsentierten sie die Titelmelodie der amerikanischen Fantasy-Fernsehserie „Game of Thrones“, „Thriller“ von Michael Jackson und „Born this way“ von Lady Gaga und konnten erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen.
Acht Generationen Blockflötenschüler im Jugendorchester
Fast alle jungen Mitwirkenden hätten als Erstklässler mit dem Blockflötenunterricht angefangen, erklärte Kerstin Fehr. Zurzeit würden acht Generationen ehemaliger Blockflötenschüler im Nachwuchsorchester musizierten – „eine einmalige Zusammensetzung“, so Fehr. Sie überreichte Meike Boll (Euphonium), Tabea Conradi (Querflöte), Julia Fehr und Celine Rhön (beide Klarinette) Urkunden für zehn Jahre Durchhaltevermögen in Sachen Musik, den Besuch von Leistungslehrgängen und die Tatsache, dass die Jugendlichen bereits im „großen“ Blasorchester spielen und zum Teil selbst schon jüngere Musikschüler unterrichten.
Bekannte Melodien von Joe Cocker, Carlos Santana, Aretha Franklin und Frankie Valli begeisterten das Publikum im zweiten, rockig-poppigen Teil des Konzertes. Am Ende gab es anhaltenden Applaus und das Orchester bedankte sich mit dem Fliegermarsch als Zugabe, der zum Mitklatschen und sogar Schunkeln animierte. Das Motto „Querbeat“ wurde so perfekt.